Beste Werbung für die Arbeitsintegration
Der Kreis 5 ist bekannt als hippe Ausgehmeile von Zürich. Läden, Szene-Lokale, Theater, Kinos und Museen prägen das Quartier. Rolf Suter, CEO und Inhaber der Mediakanzlei, steht vor dem Kinokomplex Abaton in der Nähe des Escher-Wyss-Platzes. Seit drei Jahren ist sein Unternehmen hier im dritten Stock eingemietet. «Wir sind eine Mediaagentur und dafür zuständig, dass die Botschaften, Marken und Produkte unserer Kunden von den Menschen gesehen werden.» Heute möchte Rolf Suter jedoch eine eigene Botschaft platzieren. Nämlich die, dass sich die Integration von Menschen mit Handicap lohnt. Denn sie ist eine Bereicherung für beide Seiten, ist er überzeugt. Der geglückte Arbeitsversuch mit Livia* gibt ihm recht.
Verhängnisvoller Abend
Der Weg in die Mediakanzlei führt Kunden durch das repräsentative Kino-Entrée. Die Mitarbeitenden hingegen nehmen meistens den Lift, der vom unscheinbaren Innenhof hinaufführt. Während der Fahrt in den dritten Stock erzählt Rolf Suter die Einzelheiten zu Livias Geschichte: «Ich habe ihren Onkel zufällig in den Ferien kennengelernt. Irgendwann später rief er mich an, berichtete mir vom schweren Unfall seiner Nichte und fragte, ob ich für sie eine Stelle hätte.»
Die junge Frau hatte zuvor einen Sprachaufenthalt auf Malta verbracht. Als sie eines Abends mit ihren Kolleginnen unterwegs war, fiel sie in einen 20 Meter tiefen Schacht. Dabei verletzte sie sich schwer an der Wirbelsäule. Die Ärzte gingen davon aus, dass sie gelähmt bleiben würde. Livia hat sich jedoch mit unglaublicher Kraft zurück ins Leben gekämpft und einen Teil ihrer Beweglichkeit auf fast wundersame Weise zurückerlangt. Diese Geschichte beeindruckte Rolf Suter so sehr, dass er Livia unbedingt kennenlernen wollte, auch wenn er gerade keine freie Stelle hatte.