Vom Sekundarlehrer zum Unternehmer
Wie der Vater, so der Sohn – das stimmt bezogen auf das Werteverständnis, nicht aber für den beruflichen Werdegang. Samuel Bregenzer hat im Jahr 2012 seinen Job als Sekundarschullehrer gekündigt, um den Aufbau des aufstrebenden Familienunternehmens zu unterstützen. Das Erfolgsrezept von Ecolite sind individualisierte Systeme zur Aufhängung aller erdenklicher Fassadenbekleidungen. Das Unternehmen entwickelt und produziert seine Produkte am Standort in Wolfhausen und beliefert damit diverse Fassadenbau-Spezialisten und Systemhalter. Tausende Quadratmeter Fassadenflächen werden jedes Jahr mit Ecolite-Unterkonstruktionen realisiert. Was ausgeliefert wird ist Massarbeit, denn die Fassade ist das massgeschneiderte Kleid eines jeden Gebäudes. Alles muss stimmen, denn es geht um Sicherheit und die Einhaltung sämtlicher Normen. Das Büro-Team in Wolfhausen entwickelt, zeichnet und berechnet. Dazu gehören Ingenieure, Programmierer, Statiker und Zeichner.
«Biss und Willen braucht es»
«Es fängt meist damit an, dass ich denke ‚nicht schon wieder so ein Fall‘, und dann endet es mit einer Festanstellung», berichtet Samuel Bregenzer auf dem Rundgang durch die Firma. Sobald er einen Menschen kenne und seine Geschichte verstehe, denke er darüber nach, wie die Person im Unternehmen gewinnbringend eingesetzt werden könnte. Bringe jemand noch neue, im Unternehmen nicht vorhandene, aber wertvolle Qualifikationen mit, gehe der Fächer der Möglichkeiten auf. Der CEO erzählt schnell und mit Begeisterung in der Stimme. Es ist spürbar, wie sehr er sich über jede Erfolgsgeschichte freut, zu der sein Unternehmen beitragen kann. Menschen mit Handicap, die Biss und Willen zeigten, erhielten bei Ecolite die Chance für den Neuanfang, andere hätten in seinem Unternehmen nichts zu suchen. Und Samuel Bregenzer wählt sorgfältig aus, auch im Interesse der Bewerberinnen und Bewerber. «Wir verbringen mehr Stunden am Tag am Arbeitsplatz als zu Hause, und deshalb muss das einfach passen. Die Mitarbeitenden müssen sich wohlfühlen. Sie müssen in ihrer Aufgabe aufgehen und sich damit identifizieren können», so Bregenzer. Und das sei noch lange nicht genug. Er fährt fort: «Auch wer ein Handicap hat und bei uns startet, soll sich nicht nur unter Beweis stellen, sondern sich weiterentwickeln können.»