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Cargocare AG

This-Priis: Der Arbeitgeber-Award: Cargocare AG

This-Priis: Der Arbeitgeber-Award

Der This-Priis ist der Zürcher Arbeitgeber-Award. Er geht an Unternehmen, die sich für die Integration von Menschen mit gesundheitlichem Handicap engagieren.

Cargocare AG (Finalistin 2021)

Hier geht die Post ab, auch in der Eingliederung!

Es klingelt an der Tür. Die Post bittet um eine Unterschrift und über­reicht ein Paket. Damit ist der Auftrag von Cargocare abgeschlossen. Im Firmen­namen steckt das Leistungs­versprechen des Unternehmens: «We care for your cargo». Cargocare spediert seit 35 Jahren Güter rund um den Erdball und bietet viel­fältige Logistik-Services. Firmen­inhaber und CEO Marco Burri fasst das Versprechen «We care» sehr weit: Cargocare will einen Top-Service für Kundinnen und Kunden erbringen, sich aber auch um gesellschaftliche Belange kümmern. Marco Burri macht kein Aufheben um das Engagement seines Unternehmens, aber natürlich freut ihn, dass Cargocare zu den Finalisten für den Zürcher Arbeitgeber-Award gehört.

«Unser wichtigster Partner in Eingliederungs­fragen ist die Stiftung Wisli in Bülach», sagt Burri. Bei einem Besuch vor einigen Jahren lernte er die Stiftung und ihre Abteilung für Arbeits­integration kennen. «Ich traf viele Betroffene – Erwachsene und Jugendliche –, die zeigen wollten, was sie leisten können. Ihre Geschichten gingen mir sehr ans Herz», erzählt Burri. Viel Überzeugungs­arbeit musste die Stiftung nicht mehr leisten, um Cargocare mit ins Boot zu holen. «Unserem Betrieb ging es gut, es kamen immer mehr Aufträge rein, und wir brauchten zusätzliche Ressourcen im Büro­bereich. Es war für mich selbst­verständlich, dass Cargocare in dieser Situation die Stiftung bei der Arbeits­integration unterstützt.»

Bild Marco Burri
Marco Burri, Firmeninhaber und CEO der Cargocare AG, Embrach

Unterstützung von allen Seiten
Seither arbeitet Cargocare regelmässig mit der IV-Integrations­partnerin zusammen. Das Speditions­unternehmen ist Partnerin für Arbeits­versuche, wenn es darum geht, dass jemand wieder erste praktische Erfahrungen im ersten Arbeits­markt machen kann. Marco Burri schätzt sehr, dass ihm die Stiftung sämtliche administrativen Arbeiten abnimmt und alle Fragen mit der IV-Stelle klärt. Cargocare übernimmt die Einarbeitung, Begleitung und Betreuung am Arbeitsplatz. Wo im Unternehmen eine Person eingesetzt wird, ist von den Kenntnissen abhängig, die jemand mitbringt. Marco Burri scheut sich aber auch nicht, Personen ohne Ausbildung eine Chance zu geben. Was immer gegeben sein muss, und da macht der Unternehmer wirklich keine Ausnahme, das ist der Wille. Er staune immer wieder, was dann möglich sei. Dank des IV-Arbeits­versuchs geht er kein Risiko ein, und es fallen keine Lohn­kosten an. Über diesen Weg ist es letztes Jahr zu einer Fest­anstellung gekommen. Cargocare und die Mitarbeiterin konnten sich während sechs Monaten unkompliziert kennen­lernen. Der Arbeits­versuch war erfolgreich, und die Frau erhielt am Ende eine unbefristete Anstellung in der Administration des Speditions­unternehmens. «Ich schätze besonders den geregelten Tages­ablauf. Ich werde wieder gebraucht, das gibt mir Zuversicht für meine Zukunft», erzählt die Mitarbeiterin. Ihre Erfolgs­geschichte ist kein Einzel­fall bei Cargocare, weil das Engagement für die Arbeits­integration Teil der Personal­politik von Marco Burri ist. Nur ein Jahr später wird der nächste Arbeits­versuch mit einer Fest­anstellung abgeschlossen. «Natürlich verlaufen nicht alle Einsätze erfolgreich», berichtet Burri von seinen Erfahrungen. Das müsse man in Kauf nehmen, wenn man Chancen geben möchte. Das Risiko geht er ein, weil er weiss, dass er jederzeit Unterstützung bekommt von der IV-Integrations­partnerin.

Die Cargocare arbeitet mit Produkten, mit denen sich jeder identifizieren kann.

Ein bewusster Entscheid
Marco Burri macht sich auf den Weg in das Waren­lager. Ziel­sicher geht er durch die langen, hellen Gänge. So, wie diese in alle Richtungen zeigen, ähneln sie fast schon einem Labyrinth. Nicht für Burri. Er kennt sich hier bestens aus, denn er hat schon die Lehre im Betrieb gemacht. «Ich kenne das Unternehmen in- und auswendig und konnte gut ein­schätzen, was möglich ist, als Cargocare als Partnerin für die berufliche Eingliederung angefragt wurde. Es war ein bewusster Entscheid, mich für Menschen mit Handicap zu engagieren.» Marco Burri bleibt kurz stehen und zeigt auf eine mit Fotos geschmückte Wand. Lachende Gesichter, viel Hände­schütteln und ein paar Gebäude­einweihungen. Es ist die Ahnen­galerie der Cargocare. «Hier halten wir die wichtigsten Events der letzten 35 Jahre – und auch zukünftige fest.» Früher sei es hier allerdings viel lauter zu und her gegangen, lacht Burri. Mittler­weile sei es auch in seiner Branche ent­spannter geworden. Das seien gute Bedingungen für die berufliche Ein­gliederung.

Es war ein bewusster Entscheid, mich für Menschen mit Handi­cap zu engagieren.

«Lehr­stellen sind mir besonders wichtig»
Im Lager ange­kommen zeigt sich ein ein­drückliches Bild. Ein Meer von Paketen, Textilien und Maschinen erstreckt sich über die ganze Halle. Eine Mitarbeiterin mit Fenster­platz packt gerade Turn­schuhe um. Ein anderer Mitarbeiter etikettiert Kleidungs­stücke. «Wir arbeiten mit Produkten, mit denen sich jeder identifizieren kann. Das macht die Arbeit für uns alle interessant», erklärt Burri. Eine enorme Menge an Produkten wie diese verlange nach einer zuverlässigen Planung und Kontrolle. Da komme die interne Logistik ins Spiel. Auch in diesem Team konnte schon jemand ein­gegliedert werden – ein Lernender. Das freute Marco Burri besonders, denn Burri ist sich bewusst: klappt der Einstieg ins Berufs­leben nicht, steigt das Risiko, dass jemand später auf eine IV-Rente angewiesen ist. «Mit 16 Jahren hat man auch ohne Handi­cap viele Themen, die beschäftigen. Wenn zu den persönlichen Problemen noch berufliche dazu­kommen, wird es schwierig.» Cargocare ist deshalb seit dem Jahr 2020 auch Partnerin im Bereich der Erst­ausbildung. Das Unternehmen hat zwei Ausbildungs­plätze für Lernende der Stiftung Wisli geschaffen und bildet Logistiker und neu auch System­techniker aus. Wie sich das Integrations-Engagement für Arbeit­geber aus­zahle, auf diese Frage geht Marco Burri nicht ein, weil sie sich für ihn nicht stellt. Das sei die falsche Haltung. Arbeits­integration müsse ein persönliches Anliegen sein.

Bild Lager der Cargocare AG
Das Warenlager der Cargocare AG ähnelt fast schon einem Labyrinth.

Integration konkret bei der Cargocare AG

Die Cargocare AG beschäftigt 60 Mitarbeitende. Das Logistik-Unternehmen stellt alle drei Monate Schnuppereinsatzplätze in den Bereichen IT, Administration und Logistik für Jugendliche in der Potentialabklärung zur Verfügung. Zudem vergibt die Cargocare auch immer wieder Aufträge für Mitarbeitende mit geschützten Arbeitsplätzen an die Stiftung Wisli. Weiter ermöglicht Cargocare den Mitarbeitenden den Zugang zu externer Sozialberatung.

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