Zehn Arbeitsversuche, zwei Festanstellungen
«Es gibt einem persönlich sehr viel, wenn man sieht, wie die Leute ihren Weg gehen», sagt Urs Keller. Er berichtet von der enormen persönlichen Entwicklung, die viele Personen im Arbeitsversuch machen. «Manche können beim ersten Kontakt kaum reden und blühen regelrecht auf. Am Ende sagen sie: ‹Das habe ich dank Ihnen geschafft.›» Integration sei bei der Liuma AG aber eine Teamleistung.Den Entscheid für die Zusammenarbeit mit der We-Care Arbeitsintegration hat der Geschäftsführer gemeinsam mit seinen Mitarbeitenden getroffen. Auch im Alltag stehen routinierte Kolleginnen und Kollegen den Wiedereinsteigern bei. «Das ist wichtig, weil die Leute anfangs an ihre Grenzen kommen», erklärt Urs Keller. In solchen Situationen dürfen sie sich die Zeit nehmen, die sie brauchen. Sobald es wieder geht, kehren sie an den Arbeitsplatz zurück. So ist der schrittweise Wiedereinstieg möglich. Zehn Personen konnten in den vergangenen drei Jahren Arbeitsversuche bei der Liuma AG machen – zwei von ihnen haben im Anschluss eine Festanstellung erhalten. «Meine rechte und meine rechte Hand», nennt Urs Keller die beiden. Eine von diesen beiden rechten Händen ist Giancarlo.
Gegenseitige Wertschätzung
Für den 54-Jährigen war Urs Keller der «Rettungsanker». Eineinhalb Jahre nach dem Herzinfarkt kann Giancarlo bei der Liuma AG anfangen. «Ab diesem Tag ging es wieder aufwärts mit mir», erzählt er. Der Arbeitsversuch beginnt mit einem 50-Prozent-Pensum. Der 54-Jährige hat Spass an seinen Aufgaben als Hauswart, arbeitet sich schnell ein. Nach und nach geht es ihm besser, er kann das Pensum erhöhen. Und dann sein grosses Glück: Eine reguläre Stelle als Hauswart wird frei. Die Liuma AG stellt den 54-Jährigen 2017 fest an. Wenige Zeit später kann er zusätzlich Aufgaben im Büro übernehmen. «Ich hatte so viel Glück», sagt er. Seinem Chef werde er ewig dankbar sein. Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit. «Ich kann mich hundertprozentig auf Giancarlo verlassen», sagt Urs Keller.