Elektrisierendes Engagement
Auf der Baustelle ist Elektromonteur Aron* ganz in seine Arbeit vertieft. Erst als ihm ein Kollege sanft auf die Schulter tippt, schaut er auf: Zeit für die Pause. Aron ist gehörlos. Das macht sich in seinem Arbeitsalltag aber kaum bemerkbar. Sein Team hat längst gelernt, sich mit ihm zu verständigen – durch Basics aus der Gebärdensprache.
Schnell eine gemeinsame Sprache gefunden
«Aron ist ein absoluter Mehrwert für unser Team», sagt Andreas Knecht, Inhaber und Geschäftsführer der Züri Elektro AG. Knecht ist selbst Elektriker und kann deshalb gut abschätzen, wie gross das Fachwissen seiner Mitarbeitenden ist.
Aron hat durch eine Krankheit in seiner Kindheit sein Gehör verloren. Er hat sich aber nie bei der IV angemeldet – aus dem Gefühl heraus, keine Belastung für die Allgemeinheit sein zu wollen. «Seine Arbeitgeber haben teilweise ausgenutzt, dass es für ihn schwieriger ist, eine Anstellung zu finden», sagt Knecht. Darum sei Aron an seiner früheren Stelle nicht glücklich gewesen. Durch einen Bekannten, der bei Züri Elektro arbeitet, ist er schliesslich in den Betrieb gekommen. «Ich habe sofort gemerkt, wie viel ihm an der Arbeit als Elektriker liegt. Die Integration ins Team war einfacher, als wir anfangs gedacht haben», erinnert sich der Geschäftsführer, «alle haben schnell eine gemeinsame Sprache gefunden».
Vor seiner Anstellung bei der Züri Elektro AG absolvierte der Elektromonteur eine Anlehre als Elektropraktiker. Sein Chef würde ihm nun gerne eine Lehre als Elektriker über den Gehörlosenbund ermöglichen. Er sucht einen zweiten gehörlosen Mitarbeiter, der gemeinsam mit Aron die Schule besuchen könnte. «Das wäre für mich der Idealfall. Die beiden könnten sich bei der Ausbildung und hier im Betrieb gegenseitig unterstützen.»