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IV-Arbeitsvermittlung: Eine reelle Chance auf den Jackpot

IV-Arbeitsvermittlung: Eine reelle Chance auf den Jackpot

Menschen mit einem Handi­cap zu integrieren, sei eine reelle Chance auf den Jack­pot. Das sagt Urs Keller, Geschäfts­führer und Inhaber der Liuma AG. Wie im Fall von Giancarlo Morandi, der bei Urs Keller als Haus­wart angefangen hat – und heute seine Tochter zur Kauf­frau ausbildet.

19. Juni 2023

Acht lange Minuten steht das Herz von Giancarlo Morandi still, dann gelingt es den Ärzten, ihn zurückzuholen. Der damals 52-Jährige erholt sich und kehrt bald an seinen Arbeits­platz zurück. Es grenzt an ein Wunder. Dennoch: Die schwere Zeit beginnt erst jetzt, denn die Leistungen, die seine Position fordert, kann er nicht mehr erbringen. Er hat Probleme mit dem Kurzzeit­gedächtnis, verliert die Stelle, fällt in ein Loch, braucht psychologische Hilfe. «Das war für mich der Tief­punkt», sagt er. «Ich dachte, jetzt finde ich bis zur Rente keine Arbeit mehr.»

Giancarlo Morandis zweite Karriere

Doch es kam ganz anders. «Schon beim ersten Gespräch mit der Eingliederungs­beraterin bei der SVA Zürich schöpfte ich Hoffnung», erinnert er sich. Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Eingliederungs­beraterin der IV-Stelle vermittelte Giancarlo Morandi einen Termin bei We-Care, dem Zentrum für Arbeits­integration der Stiftung Wisli in Bülach. Diese bot ihm an, bei der Liuma AG in Volketswil einen Arbeits­versuch als Hauswart zu starten. Unterstützt von der SVA Zürich. «So begann meine zweite Karriere», sagt Giancarlo Morandi.

«Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden», erinnert sich Urs Keller, Geschäftsführer und Inhaber der Liuma AG. «Für mich war deshalb schnell klar, dass ich Giancarlo einstellen möchte.» Die Chemie stimmte also von Anfang an. Dennoch ahnten weder Giancarlo Morandi noch sein neuer Arbeit­geber Urs Keller, welch grosses Potenzial Giancarlo Morandi in den kommenden sechs Jahren als Haus­wart entfalten würde. «Mit seiner Motivation und seinem hand­werklichen Geschick verblüffte er mich regelmässig», sagt Urs Keller. «Giancarlo blühte in seiner neuen Aufgabe regel­recht auf.»

Giancarlo Morandi (links) und Urs Keller (rechts)
Als Giancarlo Morandi (links) bei Urs Keller (rechts) als Hauswart angefangen hat, konnten die beiden nicht ahnen, was für eine grosse Geschichte daraus werden würde. Heute managt Giancarlo Morandi erfolgreich die gesamte Administration der Liuma AG – und bildet zusätzlich Urs Kellers Tochter Vanessa zur Kauffrau aus.

Chance auf den Jackpot bei geringem Risiko

Das erlebe er immer wieder, sagt Urs Keller. «Menschen mit einem gesundheitlichen Handicap sind oft besonders loyale und dankbare Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und nicht selten sind es Persönlich­keiten mit Fähig­keiten, die ich über eine reguläre Aus­schreibung wahrscheinlich nicht gefunden hätte», erklärt er weiter. Natürlich komme es auch einmal vor, dass es nicht klappt. Doch mit sechs Monaten bezahlter Probezeit und einer Entschädigung des Mehraufwands durch die SVA Zürich sei das Risiko tragbar – und die Chance auf einen Jackpot gross. Für alle Beteiligten.

«Giancarlo lebt die gleichen Werte wie ich und bringt sie täglich in die Firma ein», freut sich Urs Keller. Heute tut er dies am Schreib­tisch, denn die körperliche Arbeit als Hauswart wurde ihm mit den Jahren zu schwer. Nach und nach wechselte er darum ins Büro. Heute managt er erfolgreich die gesamte Administration der Liuma AG – und bildet zusätzlich Urs Kellers Tochter Vanessa zur Kauf­frau aus. Dafür hat Giancarlo Morandi den Berufs­bildner­kurs absolviert. «Die beiden haben es voll im Griff», lacht Urs Keller. «Das entlastet mich enorm.»

Auch Giancarlo Morandi ist begeistert. Er sagt: «Rück­blickend kann ich meinem Schicksals­schlag nur Positives abgewinnen. Hätte ich den Herz­infarkt nicht gehabt, wäre ich nicht zur IV-Stelle und nicht zur Liuma AG gekommen.» Eine Arbeit zu haben, die einen mit Freude erfüllt, sei ein grosses Glück. Lotto spielen müsse er nicht mehr – den Sechser habe er schon gewonnen.

This-Priis-Gewinner 2019

Die Liuma AG beschäftigt aktuell 12 Mitarbeitende. Zwei von ihnen haben über die IV-Personalvermittlung der SVA Zürich zu ihm gefunden. «Integration ist für mich eine Herzens­angelegenheit», sagt Urs Keller. «Doch als KMU mit 12 Mitarbeitenden ist es für mich natürlich zentral, dass die Rechnung unter dem Strich auf­geht», fügt er an. Das sei eindeutig der Fall. Er werde weiterhin Menschen mit einem Handicap zu Arbeits­versuchen einladen und wenn es passt einstellen, ist er sich sicher.

2019 gewann er für sein Engagement den This-Priis, den IV-Award für Arbeitgebende im Kanton Zürich. «Das war ein schönes Zeichen der Wert­schätzung», sagt Urs Keller. «Und als Neben­effekt wurde unser Unter­nehmen bekannter. Win-win also.»

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