Die SVA Zürich konnte die Zahl der erfolgreichen Eingliederungen nach Abschluss einer von der IV unterstützten Erstausbildung im Jahr 2022 um 19 Prozent steigern. Die IV-Stelle Zürich freut sich über diese Entwicklung, zugleich bringt IV-Stellenleiter Martin Schilt einen Vorbehalt an: Zu berücksichtigen sei auch die deutlich längere Laufzeit der Fälle. Das Ziel sei – wenn immer möglich –, dass möglichst viele Jugendliche die Erstausbildung im ersten Arbeitsmarkt machen könnten. Wie bei Erwachsenen gehe es auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen darum, für die Anzeichen von psychischen Problemen zu sensibilisieren. «Die IV ist heute zwar die grösste Präventions- und Eingliederungsversicherung. Trotzdem ist die Hürde gross, mit uns Kontakt aufzunehmen», stellt Martin Schilt fest. Die SVA Zürich geht deshalb in der Kommunikation zur beruflichen Erstausbildung einen neuen Weg. Sie entwickelte die Informationsplattform «Riva»: ein Leitfaden für Eltern, Lehrpersonen und Berufsbildende im Kanton Zürich.
Neurenten auf tieferem Niveau
Für Aussagen zur Wirkung der jüngsten IV-Reform ist es gemäss Martin Schilt zu früh. Erste Ergebnisse werden erst in zwei Jahren sichtbar sein, denn die IV-Prozesse (Eingliederung und Rentenprüfung) erstreckten sich über mehrere Jahre. Was sich bereits jetzt zeige: Der Anspruch, die Abläufe der Leistungsabklärung und -erbringung über alle IV-Stellen hinweg einheitlich zu gestalten und damit auch statistisch auswertbar zu machen, komme teuer zu stehen. Für die Umsetzung der gesetzlichen Neuerungen habe die IV-Stelle Zürich zusätzliche finanzielle Mittel erhalten. Doch die Freude über die zusätzlichen Mittel währte nur kurz. Es sei schnell klargeworden, dass die Reform nicht nur Neuerungen bei den Produkten brachte. «Der rein technische, nicht wertschöpfende Administrationsaufwand hat mit der Weiterentwicklung IV nochmals substantiell zugenommen», stellt Martin Schilt klar.
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