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«Long Covid ist real, aber nicht das grösste Problem der IV»

«Long Covid ist real, aber nicht das grösste Problem der IV»

Im Kanton Zürich hatten weniger als 3 Prozent von 13’800 IV-Anmeldungen im Jahr 2021 einen Bezug zu einer Covid-Erkrankung. Trotzdem ist Long Covid nicht nur im Jahres­bericht der SVA Zürich Thema, sondern auch an der IV-Arbeitgeber­tagung am 5. April 2022. 

30. März 2022, SVA Zürich

Bild Jahresbericht 2021

Eingliederung wirkt, trotzdem steigt der Rentenbestand

Gemäss Jahresbericht der SVA Zürich belaufen sich die jährlichen Kosten für Prävention und berufliche Integration bei der IV-Stelle Zürich auf rund 280 Millionen Franken. Der Betrag macht rund ein Sechstel der gesamten IV-Kosten im Kanton Zürich aus. Im Jahr 2021 konnte die Eingliederung in 2885 Fällen mit einer Erfolgs­meldung abgeschlossen werden (+8 Prozent gegenüber Vorjahr). Im Jahr zuvor war es wegen der Pandemie zu einem Rück­gang gekommen. Es geht aber nicht nur bei der Ein­gliederung aufwärts, sondern auch bei den IV-Renten. Es gab 3497 Zusprachen, 4 Prozent mehr als im Jahr 2020. Die IV-Stelle Zürich hatte bereits vor drei Jahren prognostiziert, dass die Zahl der Neu­renten und auch der Gesamt­bestand der IV-Renten wieder steigen würden. Im Jahres­bericht 2021 nennt sie dafür vier Gründe: Die demo­grafische Entwicklung, das Bevölkerungs­wachstum im Kanton Zürich, die Zunahme von Diagnosen psychischer Erkrankungen und die neue Recht­sprechung zur Sucht­problematik.

Rentenquote steigt nach Bundesgerichtsurteil zu Sucht

Der Effekt der neuen Recht­sprechung betreffend die Sucht­problematik ist bereits nachweis­bar bei der IV-Stelle Zürich, und zwar bei der Renten­quote. Diese zeigt das Verhältnis der Zusprachen zu allen Renten­entscheiden. Von 2014 bis 2019 lag sie stets bei gut 30 Prozent. Danach kam es zu einem sprung­haften Anstieg. Und das ist ungewöhnlich.

Im August 2019 wurde das Bundes­gerichts­urteil betreffend die Sucht­erkrankungen publiziert. Seither ist die Renten­quote um 3 Prozent gestiegen. Die IV-Stelle Zürich geht davon aus, dass 1,5 bis 2 Prozent des Anstiegs mit der geänderten Recht sprechung zu erklären sind. Wenn die Zahl der Neurenten signifikant steigt und damit auch der Gesamtbestand der IV-Renten, wird gerne rasch die Wirk­samkeit der IV-Eingliederung hinterfragt: Lohnen sich die Investitionen in Prävention und berufliche Integration überhaupt? Die Antwort von Martin Schilt, Leiter der IV-Stelle Zürich, ist kurz und klar: «Es gibt keine Alternative. Prävention und berufliche Integration sind die einzig wirksamen Massnahmen, um dem wieder stetig steigenden Defizit der IV zu begegnen.» Dabei gehe es in keiner Weise darum, IV-Renten zu verhindern.

Weiterführende Informationen

SVA Zürich Jahresbericht 2021: www.svazurich.ch/jahresbericht
IV-Jahrestagung 2022 für Arbeitgebende: www.svazurich.ch/iv-programm

Kontakt für Medienschaffende

SVA Zürich
Daniela Aloisi, Leiterin Kommunikation

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