Krisen gehören zum Leben. Psychische Probleme ebenfalls – nicht zuletzt für Jugendliche und junge Erwachsene. Damit der Einstieg ins Berufsleben trotzdem gelingt, hat die SVA Zürich im Frühling 2023 ein neues, niederschwelliges Informations- und Beratungsangebot lanciert.
Wer den Berufseinstieg in jungen Jahren nicht schafft, ist später kaum noch ins Arbeitsleben integrierbar – obwohl er oder sie bei rechtzeitiger Intervention eine gute Chance gehabt hätte. Die Zahl junger Erwachsener, die eine ausserordentliche IV-Rente beziehen, nimmt leider weiterhin zu.
«In den Köpfen vieler Eltern, Lehrpersonen und Berufsbildenden geistert leider immer noch das Klischee der IV als Rentenversicherung herum», schildert Elisabeth Hüsler, Kernprozessleiterin IV-Leistungen bei der SVA Zürich. Die Absicht sei gut, die Folgen fatal. Eltern, Schulumfeld und Lehrbetrieb möchten junge Menschen mit psychischen Problemen nicht stigmatisieren, und deshalb würden Probleme häufig ignoriert. «Oder man versucht sich selbst als Coach, was meist nicht gut endet», weiss Elisabeth Hüsler. Es kommt zum Lehrabbruch, die Jugendlichen kommen in eine Abwärtsspirale. Mit dem riva-Angebot möchte die SVA Zürich das IV-Präventionsangebot zugänglicher machen. Der visuelle Auftritt ist jung und modern, die Informationen und die Checklisten auf der Website sind serviceorientiert. Auf den ersten Blick erinnert nichts an die IV. Das «iv» ist in «riva» gut integriert.
Auf der Website informiert die SVA Zürich, wie sich echte Warnsignale von harmloseren Pubertätsschwierigkeiten unterscheiden lassen. Es finden sich Tipps für heikle Gespräche mit Jugendlichen oder ihren Eltern. Zum riva-Team gehören erfahrene Berufsberaterinnen und ‑berater der IV-Stelle. Wenn sie in Beratungsgesprächen davon ausgehen, dass ein Anspruch auf IV-Unterstützung besteht, empfehlen sie, eine Anmeldung einzureichen. Diese braucht es weiterhin, damit die SVA Zürich den Anspruch prüfen und die Erstausbildung mit IV-Leistungen unterstützen und begleiten kann. Damit der Einstieg ins Berufsleben gelingt.
Die riva-Plattform ist seit Frühling 2023 online. Die Anfragen kommen mehrheitlich von Eltern. «Das ist nicht erstaunlich – erfahrungsgemäss sind sie am meisten daran interessiert, dass ihr Kind den Einstieg ins Erwerbsleben schafft», sagt riva-Koordinatorin Ulla Kessler. Mit der Landingpage werden die richtigen Zielgruppen angesprochen. Und die Fragen entsprechen den Erwartungen des Projektteams.