Job Coaching im klinischen Setting

Das Sanatorium Kilchberg führte das Angebot des Job Coachings während eines stationären Aufent­halts als erste psychia­trische Klinik im Kanton Zürich ein. Das war im Jahr 2017. Ende 2022 hatte die IV-Stelle Zürich mit vier psychia­trischen Kliniken im Kanton Zürich eine solche Leistungs­vereinbarung.

Kliniken beschäftigen eigene Job Coaches

Nebst dem Sanatorium Kilchberg bieten auch die Klinik Clienia Schlössli in Oetwil am See, die Integrierte Psychiatrie Winter­thur und die Psychia­trische Universitäts­klinik Zürich das Job Coaching während eines stationären Aufent­halts an. Es handelt sich um ein frei­williges Angebot für Patientinnen und Patienten, die das Thema Wieder­einstieg in den Beruf früh aufnehmen möchten. Die vier Zürcher Kliniken mit einer IV-Leistungs­vereinbarung beschäftigen eigene Job Coaches.

Erfolgsquote um 15 Prozent höher

Im Jahr 2022 wurden 85 IV-Fälle abgeschlossen, bei welchen das Job Coaching während des Klinik­aufent­halts begonnen hatte. 57 dieser 85 Personen konnten die Arbeit wieder aufnehmen, beim bisherigen oder bei einem neuen Arbeit­geber. Das ist eine Erfolgs­quote von 67 Prozent. Sie entspricht den Erfahrungen im Mehr­jahres­vergleich. Der Start des Job Coachings während der stationären Therapie verbessert die Einglie­derungs­chancen nach­weislich. Auswertungen der IV-Stelle zeigen, dass der Einglie­derungs­erfolg rund 15 Prozent tiefer ist, wenn das Job Coaching – was der Normal­fall ist – erst nach dem Klinik­austritt angegangen wird.

Verhindert oder reduziert Job Coaching die Arbeitsunfähigkeit?

Die ermutigenden Erfahrungen des Job Coachings während des Klinik­aufenthalts gaben den Anstoss, Nutzen und Wirkung des Job Coachings im Rahmen einer ambulanten Therapie zu untersuchen. Die SVA Zürich lancierte ein Folge­projekt mit dem Psychiatrie­zentrum Wetzikon, das zur Clienia Schlössli AG gehört. Beim ambulanten Setting braucht es von Anfang an das Miteinander von ärztlicher Behandlung, Therapie und Job Coaching. Das Job Coaching im Rahmen einer ambulanten Therapie soll insbesondere dazu beitragen, dass eine psychische Erkrankung nicht zu einer Arbeits­unfähigkeit führt. Ziel ist hier die Erhaltung des Arbeits­platzes. Das Projekt lief Ende 2022 immer noch. Es wird im Mai 2023 abgeschlossen. Dann werden auch die Ergebnisse vorgestellt.

Weiteres Projekt mit Job Coaching gestartet

Noch im Oktober 2022 hat die IV-Stelle Zürich ein weiteres Pilot­projekt gestartet. Der Fokus liegt auf Ärztinnen und Ärzten mit eigener Praxis sowie selb­ständig tätigen Thera­peutinnen und Therapeuten. Ziel des Projekts ist es zu evaluieren, was notwendig ist, um die Hürden für die früh­zeitige Kontakt­aufnahme mit der IV-Stelle abzubauen und mit einem parallelen Job Coaching den Arbeits­platz wenn immer möglich und sinnvoll zu erhalten.