Ausblick

Erste Ergebnisse der IV-Weiter­entwicklung werden erst in zwei Jahren sichtbar sein, denn die IV-Prozesse (Einglie­derung und Renten­prüfung) erstrecken sich über mehrere Jahre. Was sich bereits jetzt zeigt: Der Anspruch, die Abläufe der Leistungs­abklärung und -erbringung über alle IV-Stellen hinweg einheit­lich zu gestalten und damit auch statistisch auswert­bar zu machen, kommt teuer zu stehen.

Freude über Stellen­ausbau nur von kurzer Dauer

Für die Umsetzung der gesetzlichen Neuerungen erhielt die IV-Stelle Zürich zusätzliche finanzielle Mittel. Doch die Freude über die zusätzlichen Mittel währte nur kurz. Es wurde schnell klar, dass die Reform nicht nur Neuerungen bei den Produkten brachte. Der rein technische, nicht wert­schöpfende Administrations­aufwand hat mit der Weiter­entwicklung IV nochmals um rund 10 Prozent zugenommen. Ein grosser Teil der vom Bundes­amt für Sozial­versicherungen zusätzlich zur Verfügung gestellten Mittel entfaltet deshalb keinen Nutzen für Kundinnen und Kunden.

Weniger Zeit für Beratung

Die Mitarbeitenden der IV-Stelle verstehen sich als Berate­rinnen und Berater. Sie stehen voll und ganz hinter dem Einglie­derungs­auftrag der IV. Deshalb tun sie sich schwer damit, dass die administrativen Aufgaben mit der jüngsten IV-Revision nochmals erheblich zugenommen haben. Die dafür benötigte Zeit geht zulasten der eigent­lichen Beratungs­tätigkeit, zulasten der Einglie­derung.

Balkendiagramm: Anzahl IV-Rentenrevisionen. Im Jahr 2022 verzeichnete die SVA Zürich 1025 IV-Rentenrevisionen. Das waren 5,9% weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2021 waren es 1089 IV-Rentenrevisionen, im Jahr 2020 waren es 1724 und im Jahr 2019 waren es 1842 IV-Rentenrevisionen.

Rentenrevisionen stetig reduziert

Die IV-Stelle Zürich hatte ihre Prozesse in den letzten Jahren regel­mässig analysiert und geprüft, wo noch Effizienz­steigerungen möglich sind, ohne Nachteile für Kundinnen und Kunden. So wurde beispiels­weise die Anzahl der Renten­revisionen von 6000 auf rund 1000 pro Jahr reduziert. Es werden nur noch in den Fällen Revisionen eingeleitet, bei denen sich der Gesundheits­zustand verbessert oder verschlechtert hat. Die IV-Stelle Zürich hat die Möglich­keiten der Effizienz­steigerung damit praktisch ausgeschöpft. Ein weiterer Anstieg der IV-Anmeldungen kann nur mit zusätzlichen Personal­ressourcen bewältigt werden.

Kreisdiagramm zu den Ergebnissen zu IV-Renten-Reivisonen. 53% gleichbleibend. 27% Heraufsetzungen. 13% Aufhebungen und 7% Herabsetzungen.

Mittelbedarf deutlich höher als bewilligt

Rund 18 Prozent der jährlich eingehenden IV-Anmeldungen entfallen auf den Kanton Zürich. Für die Durch­führung stehen aber nur 14 Prozent der Mittel zur Verfügung. Die IV-Stelle zeigt mit dem Jahres­ergebnis 2022 einmal mehr, wie bedeutsam die Einglie­derung für die Umsetzung der IV-Strategie ist.