Erwerbsersatz für Eltern und Dienstleistende

Im zweiten Jahr nach der Ein­führung hat die SVA Zürich fast doppelt so vielen Männern Vater­schafts­entschädigung aus­bezahlt. Das zeigt, dass das Anrecht der frisch­gebackenen Väter auf bezahlten Urlaub in­zwischen breit akzeptiert ist.

Vaterschaftsurlaub bekannt und etabliert

Verhaltener Start liegt an der Bezugsfrist

Im Vergleich zum Ein­führungs­jahr haben sich im Jahr 2022 Anzahl Bezüger und Summe der aus­be­zahlten Ent­schädigungen fast verdoppelt. Der starke Anstieg erklärt sich vor allem mit der langen Bezugs­frist: Die Ent­schädigung wird erst aus­bezahlt, wenn alle 14 Urlaubstage bezogen sind. Und dafür haben die Väter ab Geburt ihrer Kinder 6 Monate Zeit. Viele Aus­zahlungen bis Mitte 2022 bezogen sich noch auf Geburten im Vor­jahr. 

Aus Rück­meldungen von Kundinnen und Kunden weiss die SVA Zürich, dass im Ein­führungs­jahr 2021 manch ein frisch­gebackener Vater noch zögerte, den bezahlten Urlaub zu beziehen. Zum einen war es offenbar nicht überall gleich gern gesehen, frei zu nehmen. Zum andern war das neue Anrecht kurz­fristig ein­ge­führt worden – bereits drei Monate nach der Volks­ab­stimmung. Für kleine Betriebe war die zusätzliche Ab­wesen­heit schwer aufzufangen, auch wenn der Vater­schafts­urlaub statt am Stück auch tage­weise bezogen werden konnte.

Grafik zu Bezüger Vaterschaftsenschädigung (Anzahl). 2783 im Jahr 2021. 5154 im Jahr 2022, eine Zunahme von 85,2% im Vergleich zum Jahr 2021.

Alles in allem ist der Vater­schafts­urlaub aber gut auf­genom­men worden. Unter Berück­sich­tigung der zeitlichen Verschiebung aufgrund der 6-monatigen Bezugsfrist errechnete das Bundes­amt für Sozial­versicherungen für die Geburten im 1. Quartal 2021 eine schweiz­weite Bezugs­quote von 70 Prozent. Damit liegen die Väter fast gleichauf wie die Mütter. Sie kommen im selben Zeit­raum bei der Mutter­schafts­ent­schädi­gung auf eine Bezugs­quote von 77 Prozent.  

Übrigens löst nicht jede Geburt einen Anspruch auf be­zahlten Vater­schafts­urlaub aus. Denn rund 10 Prozent der Kinder werden erst nach der Geburt vom Vater anerkannt, in jedem vierten dieser Fälle erst 6 Monate nach der Geburt. Doch dann ist der Anspruch auf Vater­schafts­entschädi­gung verfallen.

Grafik zu Ausbezahlter Vaterschaftsentschädigung (in Millionen Franken). 6,7 im Jahr 2021. 13,4 im Jahr 2022, was einer Zunahme von 100% gegenüber dem Jahr 2021entspricht.

Etwas weniger Mutterschaftsentschädigungen

Eine Folge des Geburtenrückgangs

Im Berichts­jahr zahlte die SVA Zürich 7648 Müttern oder ihren Arbeit­gebenden Mutter­schafts­ent­schädi­gung aus. Im Vor­jahr waren es 8348 gewesen. Grund für den Rück­gang um 8,4 Prozent ist der Geburten­rück­gang: Für den Kanton Zürich rechnet das Bundes­amt für Statistik im Jahr 2022 mit einem Rück­gang der Geburten gegen­über dem Vor­jahr um 13,5 Prozent.

Mehr Entschädigungen für Dienstleistende

Soldmeldekarten wieder auf Vor-Corona-Niveau

54'612 Sold­melde­karten von Dienst­leisten­den verarbeitete die Aus­gleichs­kasse im Jahr 2022. Das sind 8,0 Prozent mehr als im Vor­jahr. Damals waren wegen der Pan­demie viele Wieder­holungs­kurse (WK) auf­ge­schoben worden. Nun liegt die Zahl der ver­ar­bei­teten Sold­melde­karten wieder auf Vor-Corona-Niveau. 

Grafik zu Verarbeiteten Soldmeldekarten (Anzahl). 54275 im Jahr 2019. 48774 im Jahr 2020. 50572 im Jahr 2021. 54612 im Jahr 2022, was einer Zunahme von 8% gegenüber dem Vorjahr entspricht.