Im zweiten Jahr nach der Einführung hat die SVA Zürich fast doppelt so vielen Männern Vaterschaftsentschädigung ausbezahlt. Das zeigt, dass das Anrecht der frischgebackenen Väter auf bezahlten Urlaub inzwischen breit akzeptiert ist.
Im Vergleich zum Einführungsjahr haben sich im Jahr 2022 Anzahl Bezüger und Summe der ausbezahlten Entschädigungen fast verdoppelt. Der starke Anstieg erklärt sich vor allem mit der langen Bezugsfrist: Die Entschädigung wird erst ausbezahlt, wenn alle 14 Urlaubstage bezogen sind. Und dafür haben die Väter ab Geburt ihrer Kinder 6 Monate Zeit. Viele Auszahlungen bis Mitte 2022 bezogen sich noch auf Geburten im Vorjahr.
Aus Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden weiss die SVA Zürich, dass im Einführungsjahr 2021 manch ein frischgebackener Vater noch zögerte, den bezahlten Urlaub zu beziehen. Zum einen war es offenbar nicht überall gleich gern gesehen, frei zu nehmen. Zum andern war das neue Anrecht kurzfristig eingeführt worden – bereits drei Monate nach der Volksabstimmung. Für kleine Betriebe war die zusätzliche Abwesenheit schwer aufzufangen, auch wenn der Vaterschaftsurlaub statt am Stück auch tageweise bezogen werden konnte.
Alles in allem ist der Vaterschaftsurlaub aber gut aufgenommen worden. Unter Berücksichtigung der zeitlichen Verschiebung aufgrund der 6-monatigen Bezugsfrist errechnete das Bundesamt für Sozialversicherungen für die Geburten im 1. Quartal 2021 eine schweizweite Bezugsquote von 70 Prozent. Damit liegen die Väter fast gleichauf wie die Mütter. Sie kommen im selben Zeitraum bei der Mutterschaftsentschädigung auf eine Bezugsquote von 77 Prozent.
Übrigens löst nicht jede Geburt einen Anspruch auf bezahlten Vaterschaftsurlaub aus. Denn rund 10 Prozent der Kinder werden erst nach der Geburt vom Vater anerkannt, in jedem vierten dieser Fälle erst 6 Monate nach der Geburt. Doch dann ist der Anspruch auf Vaterschaftsentschädigung verfallen.
Im Berichtsjahr zahlte die SVA Zürich 7648 Müttern oder ihren Arbeitgebenden Mutterschaftsentschädigung aus. Im Vorjahr waren es 8348 gewesen. Grund für den Rückgang um 8,4 Prozent ist der Geburtenrückgang: Für den Kanton Zürich rechnet das Bundesamt für Statistik im Jahr 2022 mit einem Rückgang der Geburten gegenüber dem Vorjahr um 13,5 Prozent.
54'612 Soldmeldekarten von Dienstleistenden verarbeitete die Ausgleichskasse im Jahr 2022. Das sind 8,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Damals waren wegen der Pandemie viele Wiederholungskurse (WK) aufgeschoben worden. Nun liegt die Zahl der verarbeiteten Soldmeldekarten wieder auf Vor-Corona-Niveau.