RIVA konkret

Vom Lehrabbrecher zum geschätzten Maler. Das ist die Geschichte von Nicola.

Trotz eines ADS, einem Schicksals­schlag und einer abgebrochenen Lehre schaffte Nicola den Abschluss als Maler EFZ. Heute ist er ein geschätzter Mitarbeiter der Rolf Schlagenhauf AG. Möglich wurde diese Erfolgs­geschichte durch die koordinierte Zusammen­arbeit zwischen der IV-Berufs­beratung der SVA Zürich, einem engagierten Job Coach, einem Psychiater sowie einem Ausbilder, der sich ganz auf Nicolas Stärken konzentrierte.

Trotz schwieriger Voraussetzungen hat er jetzt beides in der Tasche: einen erfolgreichen Lehrabschluss und einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nicola bei der Arbeit.
Trotz schwieriger Voraussetzungen hat er jetzt beides in der Tasche: einen erfolgreichen Lehrabschluss und einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nicola bei der Arbeit.

Nicolas Lehrmeister Ramon Strub, Geschäfts­führer des Maler­betriebs Rolf Schlage­nhauf AG, Filiale Adliswil, ist begeistert: «Nicola ist ein sehr guter Maler und ein toller Mensch. Die Entwicklung, die er durch­gemacht hat, ist enorm.» Besonders erfreulich: Dank der koordinierten Zusammen­arbeit aller Beteiligten war seine Aus­bildung für den Betrieb kaum aufwändiger als bei anderen Lernenden. Das ist seine Geschichte.

Nicolas Start in die Berufswelt

Nicola kann sich nur mit Mühe auf eine Sache konzentrieren. Bereits in der zweiten Primar­schul­klasse diagnostiziert ein Psychiater ein ADS (Aufmerksam­keits­defizit­syndrom). Die Schulzeit, insbesondere die Sekundar­schul­zeit, ist schwer für ihn. Zum Schluss geht er kaum noch hin, «hängt ab», fühlt sich antriebs­los und geht immer wieder durch depressive Phasen. Mit Hilfe seines Vaters schafft er den Abschluss gerade so. Für den Start in die Berufs­welt sind das schwierige Voraus­setzungen.

Doch Nicola hat Glück. Trotz schlechter Schul­noten bietet ihm ein Maler­betrieb, bei dem er in seiner Frei­zeit immer wieder gearbeitet hat, eine Lehr­stelle an. Nicola und seine Mutter suchen das Gespräch mit einer Berufs­beraterin bei der IV-Stelle der SVA Zürich. Dort erfahren sie: eine Maler­lehre würde gut zum Bewegungs­bedürfnis eines Menschen mit ADS passen. Die Erfolgs­aussichten sind also gut. Mit einem Job Coach an der Seite startet Nicola die Lehre. Dieser sowie sein Vater begleiten ihn und unterstützen ihn beim Lernen. Das erste Lehr­jahr verläuft gut.

Von einem Schicksalsschlag ausgebremst

Doch dann stirbt Nicolas Vater. Nicola verliert den Halt, seine Depression verstärkt sich, seine Leistungen fallen ab. Wieder suchen Nicola und seine Mutter das Gespräch mit der IV-Stelle. Schnell wird klar: er braucht eine Pause. In gegen­seitigem Ein­verständnis lösen Nicola und sein Lehr­betrieb den Vertrag auf.

Nicolas koordinierter Neustart

Mehrere Monate arbeitet Nicola mit Hilfe eines Psychiaters an sich. Dann fühlt er sich bereit für einen Neu­anfang. Diesen plant er zusammen mit seiner Berufs­beraterin bei der SVA Zürich. Sie unterstützt seinen Wunsch, die begonnene Lehre in einem anderen Betrieb fort­zusetzen.

Nicola und die Berufs­beraterin kommen überein, dass die restliche Lehr­zeit in einem geschützten Rahmen stattfinden soll. Bei einem wohl­wollenden Lehr­betrieb und mit stärkerer Begleitung seitens der IV-Berufs­beratung und seines neuen Job Coachs. Das hat funktioniert. Nicola schliesst seine Lehre mit guten Noten ab und unter­schreibt kurz darauf einen unbefristeten Arbeits­vertrag bei seinem Lehr­betrieb, der Rolf Schlagen­hauf AG.